02/2020
Bühnenbild
Vier Menschen in einem Raum planen ein Attentat, um die Welt von Ungerechtigkeit zu befreien. Dafür ist jedes Mittel legitim - wenn es dem höheren Zweck dient. Doch so einfach scheint es nicht zu sein. In der Enge des Raumes werden Argumente hin und her geworfen: Recht oder Moral, Notwehr oder Verbrechen? Was zählt ein Menschenleben? Wann ist Töten erlaubt und wer legt dafür die Kriterien fest?
Die vier berühmtesten Attentäter der Literaturgeschichte treffen aufeinander: Tell, Brutus, Judith und Kohlhaas. Ihre Geschichten stoßen auf dokumentarisches Material real existierender Attentäter*innen und so wird die Frage verhandelt, was den Freiheitskämpfer von der Terroristin unterscheidet. Zwischen verbalem Schlagabtausch und musikalischen Interventionen wird das Publikum zum Spielball in der Rolle zwischen Richter*in und Kompliz*in.
Am Ende trifft nicht die Ideologie auf das System. Am Ende geht es nur um den einen Moment: wenn ein Mensch auf den anderen zielt und eine Entscheidung trifft.
„Zunächst ist da vor allem die Fiktion, und zwar in einem düsteren Club. So zumindest mutet der eindrucksvolle, hochatmosphärische Raum an, den Letycia Rossi dem Lichthof-Theater abgerungen hat. Tief, auf nur zwei Metern Höhe, hat sie mit Pappkartons und ein paar funzeligen Neonröhren die gesamte Decke abgehängt. In dunklem Grau nachlässig bemalte Wände umrahmen das Spielfeld. Am Rand gruppieren sich die Zuschauer kauernd auf Stühlen, auf Hockern und dem Boden. Beim Betreten dieses Clubs spielt eine Band lauten, funkigen Jazz, das Konzert hat längst begonnen, in irgendeinem geheimen Keller.
Die Raumbehauptung, die Rossi aufstellt, ist so verblüffend wie genial. Die Lichthof-Theaterrealität ist vollkommen aufgehoben, wie weggewischt. Und später am Abend, wenn das gesprochene Wort, die Texte, überwiegen und etliche Attentäter-Beispiele die reale Gegenwart vor Augen führen, dann scheint sich der vermeintliche Club in einen Verhörraum zu verwandeln, in eine Gefängniszelle oder in einen kalten Betonbunker.“ – TAZ- Von Katrin Ullmann vom 07. 03. 2020
Auftraggebende: Alicia Geugelin
Aufgaben: Ausstattungsassistenz
Realisierung: 02/2020
Kooperation: Letycia Rossi
Regie: Alicia Geugelin
Dramaturgie: Elise Schobeß
Musikalische Leitung: Tonio Geugelin
Setbau: Oliver von Giese
Kostüm: Pia Preuß
Regieassistenz: Natalja Starosta
Schauspieler*innen: Michael Del Coco, Louis von Klipstein, Thea Rasche, Jakob Walser
Video: Killing in the name of – Trailer
Photo Credits: Philip Artus
02/2020
Bühnenbild
Vier Menschen in einem Raum planen ein Attentat, um die Welt von Ungerechtigkeit zu befreien. Dafür ist jedes Mittel legitim - wenn es dem höheren Zweck dient. Doch so einfach scheint es nicht zu sein. In der Enge des Raumes werden Argumente hin und her geworfen: Recht oder Moral, Notwehr oder Verbrechen? Was zählt ein Menschenleben? Wann ist Töten erlaubt und wer legt dafür die Kriterien fest?
Die vier berühmtesten Attentäter der Literaturgeschichte treffen aufeinander: Tell, Brutus, Judith und Kohlhaas. Ihre Geschichten stoßen auf dokumentarisches Material real existierender Attentäter*innen und so wird die Frage verhandelt, was den Freiheitskämpfer von der Terroristin unterscheidet. Zwischen verbalem Schlagabtausch und musikalischen Interventionen wird das Publikum zum Spielball in der Rolle zwischen Richter*in und Kompliz*in.
Am Ende trifft nicht die Ideologie auf das System. Am Ende geht es nur um den einen Moment: wenn ein Mensch auf den anderen zielt und eine Entscheidung trifft.
„Zunächst ist da vor allem die Fiktion, und zwar in einem düsteren Club. So zumindest mutet der eindrucksvolle, hochatmosphärische Raum an, den Letycia Rossi dem Lichthof-Theater abgerungen hat. Tief, auf nur zwei Metern Höhe, hat sie mit Pappkartons und ein paar funzeligen Neonröhren die gesamte Decke abgehängt. In dunklem Grau nachlässig bemalte Wände umrahmen das Spielfeld. Am Rand gruppieren sich die Zuschauer kauernd auf Stühlen, auf Hockern und dem Boden. Beim Betreten dieses Clubs spielt eine Band lauten, funkigen Jazz, das Konzert hat längst begonnen, in irgendeinem geheimen Keller.
Die Raumbehauptung, die Rossi aufstellt, ist so verblüffend wie genial. Die Lichthof-Theaterrealität ist vollkommen aufgehoben, wie weggewischt. Und später am Abend, wenn das gesprochene Wort, die Texte, überwiegen und etliche Attentäter-Beispiele die reale Gegenwart vor Augen führen, dann scheint sich der vermeintliche Club in einen Verhörraum zu verwandeln, in eine Gefängniszelle oder in einen kalten Betonbunker.“ – TAZ- Von Katrin Ullmann vom 07. 03. 2020
Auftraggebende: Alicia Geugelin
Aufgaben: Ausstattungsassistenz
Realisierung: 02/2020
Kooperation: Letycia Rossi
Regie: Alicia Geugelin
Dramaturgie: Elise Schobeß
Musikalische Leitung: Tonio Geugelin
Setbau: Oliver von Giese
Kostüm: Pia Preuß
Regieassistenz: Natalja Starosta
Schauspieler*innen: Michael Del Coco, Louis von Klipstein, Thea Rasche, Jakob Walser
Video: Killing in the name of – Trailer
Photo Credits: Philip Artus